Autor: Wolfgang Krzizok
Eine rundum gelungene Veranstaltung war der Fendsbacher Hof Cup, den der FC Langengeisling erstmals ausgerichtet hat.
Langengeisling – Am Ende musste sich der Veranstalter, der seine 2. Mannschaft ins Rennen geschickt hatte, mit Rang zwei hinter dem FC Erding begnügen. Der wirkliche Sieger aber war der Fendsbacher Hof, eine Einrichtung für Menschen mit Behinderung.
Inklusion im Verein soll gelebt werden
„Mit der Ausrichtung des Pokalturniers und der Partnerschaft mit dem Fendsbacher Hof wollen wir mithelfen, dass der Einrichtung mehr Aufmerksamkeit geschenkt wird“, sagt Maxi Maier, der Sportliche Leiter des FC Langengeisling. „Wir wollen aber auch Inklusion im Verein leben.“
Gespielt wurde jeweils zweimal 30 Minuten. Der FC Langengeisling 2 eröffnete das Turnier mit einem 4:3-Sieg gegen die SpVgg Eichenkofen. Dreifacher Torschütze für die Geislinger war Rene Mecking, der unter anderem zwei Elfmeter verwandelte. Aber auch die Eichenkofener versenkten einen Elfer. Das zweite Spiel zwischen dem SC Kirchasch 2 und dem FC Erding endete torlos, so musste das Elfmeterschießen über den Einzug ins Finale entscheiden. Die Schützen hatten ihre Visiere schlecht eingestellt. Da die Erdinger einen Fehlschuss weniger zu verzeichnen hatten, standen sie im Finale.
Erdinger Spezialisten vom Punkt
Den dritten Platz schnappte sich anschließend die SpVgg Eichenkofen mit einem ungefährdeten 3:1-Erfolg gegen den SC Kirch-asch 2. Spannend verlief das Finale zwischen dem FC Erding und dem FC Langengeisling. 0:0 stand es nach Ablauf der regulären Spielzeit. Wieder war Elfmeterschießen angesagt – und wieder gewannen die Erdinger.
„Es ist schon kurios: Der FC Erding hat das Turnier gewonnen, obwohl er kein Tor geschossen hat“, meinte Maier lachend. „Sportlich waren es ganz gute Tests. Einige Spieler waren im Urlaub, aber das ist bei allen Mannschaften so. Im Juli und August sind halt viele unterwegs.“ Ein dickes Lob zollte Langengeislings Sportlicher Leiter den Schiedsrichtern Dino Oruc (Türkgücü Erding), Markus Raßhofer (FC Schwaig) und Richard Graf (FC Langengeisling): „Sie haben die Spiele souverän geleitet und dann auch noch ihre Spesen gespendet.“
Michael Faltlhauser mit dem härtesten Schuss
Auch das Rahmenprogramm sei sehr gut angenommen worden, berichtet Maier. An der Schussanlage gab es drei Sieger. Den härtesten Schuss hatte FCL-Kicker Michael Faltlhauser mit 116 km/h, bei den Frauen gewann Antonia Riederle, die Schwester von FCL-Spieler David Riederle, mit 84 km/h. Und bei den Kindern hatte Severin Mittermeier, der Sohn von FCL-Betreuer Mario Mittermeier, mit 45 km/h die Nase vorn. Diese drei „Scharfschützen“ erhielten Gutscheine für den FCL-Fanshop. Auch der Schankwagen und die Grillspezialitäten von der Metzgerei Holzer aus Pastetten seien super angekommen worden, betont Maier.
Neue Aufwärmklamotten für alle Seniorenmannschaften
Ein besonderen Dank richtet er an die Sponsoren Autohaus Maier, World of Less Maxi Pichlmair, Hörl Forstbetrieb Erding, Kaiser Kies und Sand und die Praxis Dr. Julian Bloch in Erding. Mit dem Geld hat sich der FCL für seine Damen- und Herrenmannschaften Aufwärmtrikots und Pullover angeschafft. „Das Tolle ist, dass die Sponsoren auf ihre Werbung verzichtet haben, dafür ist der Fendsbacher Hof drauf“, freut sich Langengeislings Sportlicher Leiter. „Damit können wir Werbung für die Einrichtung machen.“
Natürlich schaute auch eine Abordnung vom Fendsbacher Hof beim Turnier zu, unter der Führung des stellvertretenden Einrichtungsleiters Wolfgang Erl. „Das ist eine Riesengeschichte, wir haben uns sehr darüber gefreut“, sagte er. „Wir hoffen auf Aufmerksamkeit und hoffen vor allem, dass wir neue Mitarbeiter gewinnen.“
Händeringend Personal für den Fendsbacher Hof gesucht
Der Fendsbacher Hof in der Gemeinde Pastetten gehört zum Einrichtungsverbund Steinhöring. „Früher hatten wir immer zwischen sechs und zehn Zivis, ich war selbst mal Zivi in Fendsbach“, erinnert sich Erl. „Aber jetzt suchen wir händeringend Personal für die Betreuung – auch in Teilzeit.“ Und er fügt an: „Das hat uns alles der Guttenberg eingebrockt.“ Der damalige Bundesverteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg hatte nämlich in seiner kurzen Amtszeit von 2009 bis 2011 die Wehrpflicht abgeschafft, seitdem gibt es keine Wehrpflichtigen und folglich auch keine Zivildienstleistenden mehr. Über das Freiwillige Soziale Jahr (FSJ) sei der Notstand nicht aufzufangen, so Erl. „Wir brauchen dringend Betreuer“, appelliert er und hofft, dass durch ein Turnier wie den Fendsbacher Cup die Einrichtung mehr Aufmerksamkeit erhält.
Auch über eine Geldspende des FC Langengeisling wird sich der Fendsbacher Hof demnächst freuen können. „Noch haben wir keine feste Summe, aber allein durch die Eintrittsgelder sind schon 400 Euro zusammengekommen“, berichtet Maier und freute sich, „dass das Turnier so gut angenommen worden und angekommen ist“.