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„Ich hör nicht auf, ich mach bloß nicht weiter.“

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Langengeisling – „Wir sind zu zweit gekommen, und wir gehen auch zu zweit.“ Das sagte Richard Graf in der Jahreshauptversammlung des FC Langengeisling. Nach zehn Jahren gibt er nun sein Amt als Kassier ab. Sein Bruder Andreas war in dieser Zeit Schriftführer. Er verfasste nun das letzte von über 150 Protokollen über Sitzungen, Versammlungen und was sonst an Papierkram anfiel. Als der lange anhaltende Applaus abebbte, sagte Andreas Graf mit Verweis auf Robert Habeck und äußerst valentinesk: „Ich hör nicht auf, ich mach bloß nicht weiter.“ Was das heißt? Der glühende FCL-Anhänger wird als Leiter des Ordnungsdiensts weiter am Platz sein und sich auch um die Schiedsrichter kümmern.

Bruder Richard hat auch ein Löwenherz für den FCL, denn er trainiert weiterhin die B-Jugend. Als Schatzmeister ist allerdings Schluss. Gearbeitet hat er in den vergangenen Jahren genug. Vorsitzender Sepp Kaiser mutmaßt, „dass Richard in den vergangenen zehn Jahren mehr Einnahmen verbucht hat als alle anderen Kassiere in den 94 Jahren zuvor“.  Graf selbst hat da eine genauere Zahl: „18000 Buchungen in zehn Jahren. Für jede braucht man etwa zweieinhalb Minuten.“ Macht allein schon 750 Ehrenamtsstunden. „Aber ich habe es ja gern gemacht.“

Das gilt auch für zwei weitere Geislinger Urgesteine. BLSV-Kreischef Martin Weber zeichnete Hans Haidinger als „Stillen Star“ des Vereins aus. Dieser war jahrzehntelang im Vorstand, aber auch 30 Jahre Sportabzeichen-Prüfer und hilft noch heute da, wo ihn der Verein gerade braucht.

Schon seit 50 Jahren ist Dieter Prechtl Schiedsrichter beim FCL, hat in über 2200 Spielen nur neun Mal die rote Karte zeigte. „Das wundert mich, weil mir ständig Leute erzählen, warum sie von dir vom Platz gestellt wurden“, sagte FCL-Chef Kaiser lachend, wurde dann aber ernst: „Respekt, Dieter, vor deiner Lebensleistung.“ Prechtl war übrigens auch viele Jahre Trainer, und was für einer. „Heute hat jede Jugendmannschaft drei Trainer, ich habe allein drei Mannschaften trainiert“, erzählte er.

Alice Fechter war 2004 gemeinsam mit Elfriede Ludwig Trainerin der ersten Geislinger Mädchenmannschaft. 20 Jahre später spielen die Frauen in der Bezirksoberliga, so hoch wie noch nie eine FCL-Mannschaft. Sie gab nun ihr Amt als Abteilungsleiterin an Alex Strecker ab, nicht aber ohne zu betonen, dass sie auch weiterhin helfen werde, „wenn die Mädels mich brauchen.“ Und nicht ohne noch Werbung zu betreiben für das Halbfinale im Bezirkspokale, das am 30. März in Langengeisling stattfindet.

von: Dieter Priglmeir / Erdinger Anzeiger

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